Weitere Gründe für die Sonntags- und gegen die Sabbatfeier?

Sind alle Tage gleich? (Röm 14,5)

Um die Aussage Pauli im Vers 5 eindeutig einordnen zu können, sollte zuerst Kontext studiert werden, der diese Stelle einbettet. Kapitel 14 handelt von einem Problem bezüglich der traditionellen Regelungen, mit dem sich auf das Christentum konvertierten Juden konfrontiert sahen, nämlich dem Verzehr vom Fleisch, das in den heidnischen Tempeln, nach der damaligen Sitte, den Götzen geopfert und dann auf den Marktplätzen zum Verkauf freigegeben wurde. Dieses wird beim oberflächlichen Lesen nicht gleich klar, wohl aber wenn man das NT als Ganzes untersucht:

Die Frage der bestehenden religiösen Gepflogenheiten war in der frühchristlichen Gemeinde äußerst brennend und wurde auf dem "Konzil zu Jerusalem" erörtert. Sie war eine zur Klärung solcher Probleme einberufenen Instanz (siehe Apg 15). Es sollte beschlossen werden, ob den alten Regelungen weiterhin Folge geleistet werden sollte. Zur Debatte standen u. a. die Frage nach der Beschneidung konvertierter Heiden. Diesbezüglich stimmte nicht mal Paulus mit Petrus überein. Am Konzil zu Jerusalem beschloss man nun auf die Beschneidung der Heiden zu verzichten.

Darüber hinaus entschloss man sich einstimmig gegen den Verzehr von den Götzen geopferten Fleisch. Als Erklärung hierfür führt Paulus (in Röm 15,1-3) an, dass man die Schwachen im Glauben in ihrer Verunsicherung schonen sollte. Sie könnten nämlich Anstoß daran nehmen, andere beim Essen vom "Götzenfleisch" zusehen und folglich in ihrem Glauben ins Wanken kommen. (Nebenbemerkung: Apg 15,28 spricht ebenfalls davon, kein Blut und keine erstickten Tiere zu essen, d. h. Paulus kann dann unmöglich in Röm 14 seine Absolution für alle Speisen gegeben haben!)

Insgesamt wird beim Leser der Apg und der Briefe klar, dass Paulus sehr intensive Auseinadersetzungen geführt hat und zwar um folgende Fragen:

  • Sollen Heiden beschnitten werden? (Sie brauch es nicht!)

  • Ist das Gesetz ein Weg zum Heil? (Kein Mensch kann durch das Gesetz zum Heil gelangen!)

  • Darf Götzenfleisch gegessen werden? (Apostelkonzil: Nein. Paulus sieht diese Sache allerdings differenzierter: Zwar verbietet er ein gemeinsames Mahl im Götzentempel, den Verzehr von Götzenopferfleisch das am Markt gekauft wurde erlaubt er solange es ohne Schaden für dritte ist. Siehe 1Kor 8,1f.)

Paulus wollte es den zum Christentum bekehrten Juden nicht zumuten, dass sie plötzlich alle Gewohnheiten über Bord werfen, da daraus nur Verunsicherung und Verwirrung resultieren würden. Die religiösen Gepflogenheiten, die abseits des von Christus gelehrten Gesetzes standen (die Wichtigkeit der Gebote wird von Paulus in 1Kor 7,19 unterstrichen), sollten sich nach und nach herauskristallisieren. Paulus spricht in Kapitel 14 vor allem das Thema des Fleisches, das von den heidnischen Priestern den Götzen geopfert wurde an (siehe Röm 14,1-21 bis 15,3). Als Illustration des Sachverhaltes zieht er in V. 5-6 das Beispiel der alttestamentlichen Fest- und Feiertage heran (siehe 3Mo 23,1-44), wobei es noch naheliegender ist, dass er auf die damals üblichen Fastentage anspielt. Man beachte, dass die Frage nach dem Rang bestimmter Tage nicht den Kern der Erörterung darstellt, sondern lediglich als ein Hilfsargument dient!

Die These, dass es Paulus in Röm 14 nicht um die Abschaffung des (Wochen-)Sabbats gehen konnte, kann durch folgende Überlegungen untermauert werden:

  1. Man muss den Text im Zusammenhang mit anderen Aussagen Pauli bezüglich bestimmter Zeiten und Tage sehen, d.h. Eph 2,14-16 und Kol 2,14-17. In beiden Texten bezieht sich der Apostel auf die nationalen, jüdischen Festtage, wie in dem mosaischen Gesetz beschrieben.

    Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die Gläubigen es problematisch fanden, den Sabbat zu halten, da Jesus selbst und die Apostel ebenfalls diesbezüglich ein eindeutiges Beispiel gaben. Sie gingen nach ihrer Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge, also zu einer religiösen Versammlung (siehe Lk 4,16; Apg 17,1.2). Jesus sagt in Mt 28,20: "Lehrt sie alles, was ich euch befohlen habe." Über eine Verschiebung des Sabbats von 7. (Samstag) auf den 1. Tag der Woche (Sonntag) scheint er die Jünger nicht unterrichtet zu haben. An keiner Stelle hebt Jesus die zehn Gebote auf!

    Für die frühe Christen bestand das Problem vielmehr darin, ob nun die vielen Fest- und Feiertage, die einen besonderen Teil der jüdischen Kultur ausmachten, weiter gefeiert werden sollten, zumal das alttestamentliche Opfersystem nun im Tod Jesu ("das perfekte Opfer") ihre Erfüllung fand (siehe Typenlehre im AT). Paulus wollte es verhindern, dass die "jüdischen" Christen eine abrupte kulturell-religiöse Revolution durchmachten und sprach dementsprechend jedem Gläubigen die Freiheit zu, diese Frage für sich selbst zu beantworten:

    Röm 14,5-6 (nach Luther 84):

    "Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss. Wer auf den Tag achtet, der tut's im Blick auf den Herrn; wer isst, der isst im Blick auf den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der isst im Blick auf den Herrn nicht und dankt Gott auch. "

    Betrachtet man nicht nur den ersten Satz, sondern ließ etwas weiter, dann wird klar, dass es sich hier um Fastentage handelt ("wer isst... und wer nicht isst...."!) In manchen moderneren Übersetzungen steht aus diesem und anderen Gründen auch "Fastentage" statt "Tage".

  2. Eine Verschiebung des Sabbats von Samstag auf Sonntag wäre gleichbedeutend mit einer Veränderung eines der zehn Gebote und würde sicherlich von einer längeren theologischen Abhandlung seitens Paulus begleitet werden. Wenn Paulus die Frage des Heiligtums oder des neuen Bund (Gesetzt vs. Gnade) so detailliert im Römer- und Hebräerbrief behandelte, hätte er nicht genauso tiefgründig auf die Sabbatverschiebung eingehen sollen, und zwar in einem Extrakapitel?!

  3. Die Sabbatheiligung ist eines der zehn Gebote - dazu noch das längste und das einzig begründete. Man kann versuchen, sich vorzustellen, wie die neu bekehrten Juden aus Apg 15 (die sich wegen der Nichtbeschneidung der bekehrten Heiden mächtig aufregten) reagiert hätten, wenn man - in ihren Augen sicherlich - eine Sabbatentehrung zu unterstützen suchte! Siehe auch 2.

  4. Bei der Behandlung bestimmter religiöser Fragen unterstrich Paulus in 1. Kor 7,19 und vollkommender Harmonie zu Prediger 12, 13 "das Wichtigste", nämlich das Halten der Gebote. Dadurch hat er den Sabbat in seiner Autorität gerade bestärkt, nicht angezweifelt oder gar abgeschafft. Paulus kann dann unmöglich in einem andren Brief (ca. ein Jahr später) sich selbst widersprechen. Das tut nicht ein mal der Papst in seinen Enzyklikas, und die Bibel soll Gott selbst inspiriert haben!

  5. Sollte Röm 14,5 dem Sabbat seine Gültigkeit absprechen, da alle Tage gleich sein sollte, wird somit ebenfalls jegliche Grundlage der Sonntags- oder Feiertagsheiligung entzogen.

Fassen wir zusammen: Sind alle Tage gleich? Nein! Der Sabbat ist der einzige Wochentag, der von Gott besonders gesegnet und geheiligt (für die Anbetung separiert, von den anderen Tagen abgeschnitten. Siehe 3Mo 23,3) wurde siehe 1Mo 2,3! Kein Wort in der Bibel berichtet, dass der erste Tag der Woche oder ein anderer Wochentag von Gott gesegnet oder geheiligt wurde! Wenn behauptet wird, dass alle Tage gleich sind, dann heißt dass, dass der Segen, den Gott einst auf den siebten Tag gelegt hat, der von Jesus bestätigt wurde (Mk 2,27), verschwunden ist. Für diese Behauptung fehlt jegliche biblische Grundlage.

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Stehen wir unter dem Gesetz?

 

Knifflige Frage... Aber eigentlich kommt es nur darauf an, was man darunter versteht. Ganz grob ließe sich erst mal sagen: Nein, wir stehen nicht mehr unter dem Gesetzt, aber das heißt nicht, daß Gottes Gebote für uns keine Bedeutung mehr haben und wir sie nicht mehr halten müßten.

Erklärung: Die Forderungen des Gesetzes, gegen welche Adam verstieß und wodurch er das Recht auf das "Paradies" verspielte, wurden von Jesus für uns erfüllt. Wir stehen deswegen nicht mehr unter dem uns verdammenden Gesetz, sondern unter Seiner Gnade.

Übertragen wir die Situation auf den Alltag. Angenommen jemand begeht ein Verbrechen und wird dem Gesetz nach für 20 Jahre ins Gefängnis geworfen. Doch schon am 1. Tag kommt er unerwartet durch einen Gnadenakt frei. Der Gefangene bekommt also etwas, was er nicht verdient hat, nämlich die Freiheit durch Amnestie. Befreit ihn die empfangene Gnade von jeglicher Verpflichtung dem Gesetz gegenüber? Darf er etwa das Verbrechen nun ungestraft wiederholen? Nein! In Wirklichkeit hat er mehr denn je die Verpflichtung, das Gesetzt zu befolgen.

Zurück zu unserer theologischen Überlegung: Wenn jemand seine Sünde bekennt und die Vergebung Jesu annimmt, steht er nicht mehr unter der Strafe des Gesetzes, sondern er ist frei aus Gnaden. Kann er jetzt sagen: "Ich stehe unter der Gnade, das alte Gesetz brauche ich nicht mehr zu halten!"? Wird ihn das Gesetz bei einer erneuten Übertretung nicht mehr schuldig sprechen?

Die Bibel sagt: Übertretung des Gesetztes ist Sünde. Gnade hebt nicht das Gesetz auf, SONDERN DIE STRAFE. Die Übertretung oder Ablehnung der Gebote Gottes bleibt nach wie vor eine Sünde, also eine Trennung von Gott! Zwar können wir uns an Jesus wenden und die Sünde bekennen, doch muß dies von Demut und Reue begleitet werden (= wahre Buße siehe Ps 51, 1-14). Wird man von wahrer Reue erfaßt, so schließt sich dem das Bedürfnis an, die begangene Sünde in Zukunft zu unterlassen. So wird ein Christ in seinem Leben nach und nach Frucht bringen.

Die Tatsache, daß wir unter der Gnade stehen, erlaubt es nicht, eines der Gebote zu mißachten. Paulus fragt: "Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!" (Röm 6,15). Seit dem Sündenfall war es nicht das Gesetz, das die Menschen von Gott trennte. Die ersten Menschen sündigten nicht, weil das Gesetz schlecht oder unfair war, sondern weil sie ein gutes und faires Gesetzt (Röm 7,12; Ps 19, 8; 119,142; Jes 42, 21;) übertreten haben, ein Gesetz, das nicht abgeschafft werden sollte, solange Himmel und Erde bestehen (Math 5, 17-19). Das Problem der Menschheit sind nicht die göttlichen Gebote, sondern die Sünde (Jak 1, 22-25). Durch den Erlösungsplan ist es den Menschen möglich geworden, durch Gnade Vergebung zu erlangen und das Gesetz aus einem innerlichen Drang zu halten (Hebr 10, 16; Jud 24; Phil 4, 13).

Da aber eine solche Nachfolge einen harten Kampf mit dem eigenen Ich bedeutet, wollen viele Christen die Gebote bei Seite schaffen oder sie ein klein wenig modifizieren. Fragen wir nun mal: Dürfen wir die Ehe brechen, können wir lügen, stehlen oder den Namen Gottes mißbrauchen, ... , nur weil wir unter der Gnade sind? Das wird wohl kein Christ gutheißen! Warum erscheint es aber vielen so logisch, daß die Gnade den Sabbat aufgehoben und den Sonntag eingesetzt haben sollte?

Vertiefende Studien zum Thema Gesetz sind auf der Zusatzseite zu finden!

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Jesus ist am Sonntag auferstanden!

 

"Jesus ist am Sonntag auferstanden und darum feiern wir am Sonntag Gottesdienst!" - Dieses "Argument" hört man gelegentlich von Christen, die den Sabbat ablehnen und den Sonntag als Ruhetag gewählt haben. Aber im Grunde ist es gar kein echtes Argument, da die Tatsache, dass Jesus am Sonntag auferstanden ist, nichts darüber Aussagt, dass der Sabbat seine Geltung verloren hat und an seiner Stelle der Sonntag getreten ist. Im Gegenteil: Man könnte argumentieren, dass Jesus gerade wegen des Sabbats im Grab am ruhte und erst nach dem Sabbat auferstand. Aber diese Argumentation ist kaum weniger "dünn".
Natürlich kann man niemanden vorwerfen, dass wenn er aus Ehrfurcht vor Gott und zu seinem Lobe sich den Sonntag als Erinnerungstag der Auferstehung wählt. Aber nochmals: Macht dieses den Sonntag zu einen Ruhetag - hebt dieses den von Gott eingesetzten Tag auf?

"H. Mayer greift in seinem Buch "22 Gründe für die Sonntagsfeier?" diesen Gedanken auf und führt ihn weiter: Sollte sich die Ehrfurcht vor Gott nicht im Glaubensgehorsam offenbaren, der sich am göttlichen Willen und Gebot offenbart? Sonst könnte man genauso gut den Freitag als Erinnerungstag Jesu Kreuzigung wählen, den am Karfreitag wurde "das Lamm Gottes" für uns geschlachtet. - Nun haben wir schon drei mögliche Feiertage! Können wir uns jetzt einen nach belieben aussuchen? Im NT finden wir kein Wort, dass eine wöchentliche Gedächtnisfeier eingeführt wurde, wohl aber kannten die Jünger Jesu die Worte "Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun." (2Mo 20,10). Sollten sie diese schon vergessen haben?

H. Mayer begründet das Fehlen der Erwähnung einer wöchentlichen Gedächtnisfeier wie folgt: Die urchristliche Gemeinde hatte für Tod, Begräbnis und Auferstehung andere (nicht wöchentliche) Gedächtnisfeiern und Anlässe. Als Ersinnungsfeier an sein Leiden und Tod setzte Jesus das Abendmahl (z. B. Lk 22,19.20) ein, das Paulus auch als ein missionarisches Benkenntnis verstand. Er schrieb den Christen in Korinth: "Den sooft ihr von diesem Brot esset und von diesem Kelch trinket, verkündigt ihr des Hern Tod, bis dass er kommt." (1Kor 11,26)
Jesu Begräbnis und Auferstehung sahen die Christen des ersten Jahrhunderts in der von ihnen geübten Taufpraxis (durch Untertauchen) nachvollzogen und vergegenwärtigt. Siehe z. B. Römer 6,3-5. Natürlich geht es bei der Taufe hauptsächlich um den Täufling, wohl aber wird sie oft mit Tod und Auferstehung in Verbindung gebracht. H. Mayer schreibt dazu: " Wie sehr die Glaubenstaufe als eine Vergegenwärtigung von Jesu Tod und Auferstehung angesehen wurde, geht auch aus Kolosser 2, 12.13 hervor: "Mit ihm wurdet ihr begraben durch die Taufe, und mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben, den Gott wirkt, welcher ihn auferweckt hat von den Toten. Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, da ihr tot waret in den Sünden."
Wenn wir Jesus als den Auferstandenen ehren wollen, müssen wir zunächst der Sünde absterben, d.h. wir müssen unseren alten, sündigen Menschen mit Jesus kreuzigen. Dann sollen wir in der Taufe, dem Bad der Wiedergeburt, mit ihm begraben werden, um anschließend mit Jesus ein neues Leben zu führen. Die urchristliche Gemeinde hat auf diese Weise die Auferstehung Jesu stets aufs neue erlebt. Jedes Mal, wenn ein sündiger Mensch sich zu Jesus bekehrte und die Taufwiedergeburt erlebte, wurde der lebendige und auferstandene Herr in ihrer Mitte erkannt und erfahren. Ein toter Jesus kann unsere Herzen nicht verändern. Von dem auferweckten Herrn aber sagt die Bibel, dass er "nach dem Geist, der da heiligt, eingesetzt ist als Sohn Gottes in Kraft durch die Auferstehung von den Toten". (Römer 1, 4) Die Auferstehung Jesu hat also den Sabbat, den Gedächtnistag der Schöpfung, nicht aufgelöst oder abgeschafft. Die urchristliche Gemeinde hat der Heilstat Gottes nicht wöchentlich mit einem neuen Feiertag gedacht, sondern mit einem neuen Leben die Herrschaft und Gegenwart des auferstandenen Christus täglich bezeugt und damit dem Willen ihres Erlösers entsprochen. Die Auferstehung Jesu brachte für sie keinen neuen Ruhetag, sondern ein neues Leben.

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Jesus hat das Gesetz erfüllt!

 

"Jesus hat das Gesetz erfüllt! Wir brauchen es nicht mehr zu halten." - Ist das wirklich war?

In Mt 5,17 sagt Jesus: "Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen."

Man kann sicherlich diese Aussage nicht dazu verwenden, um sich von der Verantwortung dem Gesetz gegenüber loszusagen. Sollte mit "erfüllen" die Aufhebung des Gesetzes angedeutet werden, so hätte sich Jesus selbst widersprochen, und zwar noch im selben Vers! Man kann ja auch nicht zu jemanden sagen: "Denke nicht, daß ich gekommen bin Deine Torte zu verspeisen; ich bin nicht gekommen zu verspeisen, sondern aufzuessen." - Das wäre genauso widersprüchlich!

Außerdem wird noch im Laufe desselben Kapitels davon berichtet, wie Jesus darauf hinweist, daß das Gesetz nicht verändert oder zerstört werden darf und wie er diejenigen warnt, die versuchen sollten auch nur eines der Gebote abzuschaffen (siehe auch seine Verdammung der Juden in Mt 15,3.9) !

Jesus hat in der Tat das Gesetzt erfüllt. Er tat alles, was Gott von einem Menschen forderte und blieb ohne Sünde! Wir hingegen tun all zu oft das, was Gott nicht will und sündigen... Er hat uns gesagt, daß der Sabbat keine Last für uns seien soll, denn er wurde für den Menschen geschaffen! Er hat uns durch sein Leben die Güte Gottes gezeigt, die sich auch in den zehn Geboten widerspiegelt. Jesus hat das Gesetz erfüllt, gleich wie Paulus sagt: "Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf." (Röm 3,31) - Das ganze Kapitel (Die Bergpredigt) untermauert diese Aussage: Jesus bezieht sich auf das alte Gesetz und zeigt, wie es gemeint ist! Er löst es nicht auf, sondern unterstreicht es!

Einwand:
Aber es heißt doch in Mt 5,18 "Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. - Wenn nicht alles geschehen ist, wie kann denn ein das Opfergesetz abgeschafft sein?

Antwort:
Gute Frage! Überlegen wir uns zunächst, ob sich wirklich schon alles erfüllt hat: Leben wir auf der neuen Erde? Nein! Wurde der Tod überwunden? Nein! Gibt es keine Tränen mehr? Nein! - Es steht fest, daß sich noch nicht alles erfüllt hat! Betrachten wir ferner die Parallelstelle in Lk 16,16-18: "Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drängt sich mit Gewalt hinein." - heißt das jetzt, daß nun das Gesetz ungültig geworden ist? NEIN! Jesus sagt gleich im Anschluß: "Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß ein Tüpfelchen vom Gesetz fällt. Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht die Ehe; und wer die von ihrem Mann Geschiedene heiratet, der bricht auch die Ehe. " - Auch hier wehrt sich Jesus dagegen, daß das Gesetz seine Gültigkeit verloren hat und bezieht sich dabei sogar auf eines der zehn Gebote! Es gilt das Evangelium, die gute Nachricht! Wir werden allein durch den Glauben gerecht und nicht durch das Gesetz (Werke)! Dennoch gilt das Gesetz weiterhin als Maßstab. Es dient uns selbst zu erkennen und zu prüfen. Römer 7,7! Das Gesetz bleibt als moralischer Maßstab (bildlich gesprochen) gültig, "bis Himmel und Erde vergehen".
Dieses ist der Schlüssel, der die Widersprüche aus dem Weg räumt. Auch ein Blick auf den Kontext der Bibelstelle in Mt 5 zeigt, daß es hier ausschließlich um moralische Dinge geht: Mt 5,21-43 - Vom Töten, vom Ehebrechen, vom Schwören, vom Vergelten, von der Feindesliebe! Eben diese moralischen Dinge sind "unvergänglich". - Das Opfergesetz hat jedoch seine Gültigkeit verloren. Ich gebe zu, daß diese Antwort manchen vielleicht etwas schwammig vorkommen mag, aber sie löst die Widersprüche, denen man sonst zwangsläufig gegenübersteht.

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Der Sabbat war/ist nur für die Juden!

 

  1. Der Sabbat wird schon in 1Mo 2,2.3 erwähnt und wurde von Gott gesegnet und geheiligt! - Damals gab es noch keine Juden!

  2. Falls man den 1. Punkt nicht als Sabbateinführung anerkennen will, so wird der Sabbat schon vor den 10 Geboten indirekt "durch das Manna" eingeführt! 2Mo16 !!! Die Juden sind damals auch mit viel "Mischvolk" ausgezogen und offensichtlich gelten die Wort Gottes für ALLE die mit in der Wüste waren!

  3. Direkt im Sabbatgebot (2Mo 20,9-11) steht, daß auch der Fremde an diesem Tag ruhen soll. (Sie dürfen auch mal eine "Schaufpause" machen!)

  4. Jes 56,2-7: Der Fremde, der den Sabbat hält ist BESSER als die Söhne und Töchter Gottes!

  5. Jesus sagt in Mk 2,27, daß der Sabbat für den Menschen gemacht sei! NICHT: Der Sabbat ist für den Juden gemacht!

  6. Joh 15,10: "Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe." - Wenn Jesus so mit den Juden gesprochen hat, dann gilt das auch für uns. Oder sollen wir nicht alles übernehmen, was Jesus den Juden sagte?

  7. Jesus (und später auch Paulus) gingen, wie es ihre "Gewohnheit" war in die Synagoge (Lk 4,7; Apg 17,2), also nicht nur bei bestimmten Gelegenheiten, sondern regelmäßig! Dies tat Paulus, auch als er mit den Heiden verkehrte (siehe Apg 18,4)!

Einwand:
Der Sabbat war doch nur für die Juden! Denn bei Hes 20,12 steht: "Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie erkannten, daß ich der HERR bin, der sie heiligt.

Antwort:
Paulus betont, daß Abraham unser aller Vater ist (Röm 4,16) und daß wir die "Kinder der Verheißung" (Gal 3,7) sind, ja auch Petrus schreibt, daß wir das neue Gottes Volk sind. Zusammengefaßt: Alle Christen gehören zum neuen, geistlichen wahren Israel! Auch wir zählen nun zum Volk Gottes... "beschnitten oder unbeschnitten"! Auch die Beschneidung war ein Zeichen (1Mo 17), aber was sagt Paulus? "In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, als ihr nämlich euer fleischliches Wesen ablegtet in der Beschneidung durch Christus. (Kol 2,11)
Die Aufforderung aus Hes 20,12 kann man durchaus auf das neue Volk Gottes übertragen! Auch wir sollten erkennen, wer der HERR ist, unser Schöpfer!

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Der Sabbat wurde ans Kreuz genagelt! (Kol 2,13-17)

 

(Parallelstellen sind auch Gal 4,9-11 und Eph 2,13-16)

Kol 2,13-17: "Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden. Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen (Satzungen) gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus. So laßt euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines bestimmten Feiertages, Neumondes oder Sabbats. Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; leibhaftig aber ist es in Christus."

Wenn jemand behauptet, daß der Sabbat ans Kreuz genagelt wurde, muß es konsequenterweise bedeuten, daß die 10 Gebote gegen uns gerichtet waren! Bestand jedoch ihre Funktion nicht vielmehr darin, uns vor uns selber zu schützen...? Z. B. Sich nicht zu überarbeiten? Jesus selbst sagt in Mk 2, 27, daß der Sabbat für die Menschen gemacht wurde und nicht gegen sie! Wenn sich der Schuldschein auf das gesamte Gesetz beziehen sollte, dann bestenfalls im Sinne, daß wir durch Gesetz nicht gerettet werden können, doch dieses ist ja klar. (Siehe ' Stehen wir unter dem Gesetz?') - Es ist natürlich wahr, dass jedes Gebot im Gesetz uns verurteilt, aber zugleich gibt es zahlreiche Beweise dafür, dass nicht das ganze Gesetz aufgehoben wurde: So gelten 90% der zehn Gebote noch heute mit Selbstverständlichkeit. Nur der Sabbat wird gerne ans Kreuz geschlagen!
Worum geht es hier wirklich? Die Bibel gibt uns einen Tip, welcher Schuldschein (cheiro-graphon, w. d. Hand-geschriebene) "gegen uns" gerichtet waren: " Nehmt das Buch dieses Gesetzes und legt es neben die Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, daß es dort ein Zeuge sei wider dich. " 5Mo 31,26).
Die Gesetze dieses Buches, dass die Leviten empfingen, sollte ein Zeuge gegen uns sein. Ist es nicht interessant, dass zwischen den Gesetzen dieses Buches und den 10 Geboten unterschieden wird?

Die 10 Gebote wurden von Gott mit seinem Finger auf Stein geschrieben (siehe 2Mo 31,18). Man beachte, wie wichtig das ist. Als Moses vor Wut die ersten Steintafel zerbrach (siehe 2Mo 32,19), hat Gott ihn nicht etwa den Befehl gegeben, das Gesetzt von den zerbrochenen Stücken einfach abzuschreiben. Die Gesetzestafeln waren offenbar so wichtig, daß er Mose damit beauftragte, ein zweites Mal Steintafel zurecht zu hauen, damit sie von Gott selbst nochmals beschriftet werden konnten (siehe 2Mo 34,1)!

Andere Gesetze, die Mose aufgeschrieben hatte, wurden nicht wie die 10 Gebote in die Bundeslade gelegt, sondern neben die Bundeslade (siehe 5Mo 31,26)!
Kann es sein, dass Paulus zwischen den zehn Geboten und anderen Verordnungen des ATs unterschieden hat? Diese Unterscheidung "in" oder "neben" die Bundeslade mag etwas akademisch wirken. Versuchen wir also also zu klären, welche Gesetze Paulus in Kol 2 meint: Die zehn Gebote, alle Gesetze oder nur bestimmte? Aus 5Mo 31,24-27 könnte man schließen, dass er alle Gesetze des Mose meint, doch waren alle Gesetze ein 'Schatten Christi' (Kol 2,17)?
Sind alle Gesetze des Mose ans Kreuz genagelt worden? Nein, denn manche dieser Gebote sind deshalb auch für Christen beachtenswert. S. Wittwer schreibt: "Wenn sie ein Segen für die Menschen damals waren, können wir jedenfalls sie nicht einfach als "alttestamentlich" vom Tisch fegen. Wir sollten uns vielmehr fragen, welche Grundsätze dahinter stehen und welche Bedeutung diese Grundsätze für uns heute haben. Dafür ein paar Beispiele:
 

  • 5Mo 23,13-14: Gott wünscht Hygiene und Sauberkeit. Sollte Jesus dieses Gebot etwa ans Kreuz genagelt haben?

  • 5Mo 22,1: Ein weggelaufenes Tier sollte zum Besitzer zurückgebracht werden. Nur ein jüdisches Gebot, für Christen nicht verbindlich?

  • 5Mo 18,9-11: Gott verbietet Spiritismus und okkulte Praktiken. Brauchen sich Christen nicht daran halten, weil es ein alttestamentliches Gebot ist?

  • 3Mo 18,23: Gott verbietet geschlechtliche Verirrungen wie Sodomie (Geschlechtsverkehr mit Tieren). Ein mosaisches Gebot, das für Christen nicht mehr gilt?

Diese Beispiele zeigen, dass es keine pauschalen Ungültigkeitserklärungen bei der Frage alttestamentlicher Gebote gibt. Statt uns aber am Buchstaben festzuhalten, sollten wir über den Sinn eines Gesetzes nachdenken, um Ableitungen für unser heutiges Leben zu finden. Wenn etwas für die Menschen vor 3400 Jahren gut war, warum sollte es dann nicht auch für uns gut sein?"

Welche Gesetze wurden ans Kreuz genagelt? Eine wichtige Rolle spielten im AT die Opfer- und Zeremoniegesetze. Es gab darunter Speise- und Trankopfer. Alle diese Gesetze waren ein "Schatten des Zukünftigen". Das Passahlamm (Antitypus: Jesus, das Lamm Gottes) war ebenso ein Schatten des Künftigen, also ein Hinweis auf das große perfekte Opfer Jesu! Natürlich haben die Opfer ihre Bedeutung verloren, da Jesus bereits für uns gestorben ist. Darum brauchen wir keine Tiere mehr zu schlachten, etc. (siehe auch Heb 10, 14.18!).

Gehören aber auch die 10 Gebote in die Kategorie der alttestamentlicher Typen, der Schatten des Zukünftiges? Sind sie lediglich ein Hinweis auf Jesus und sein Opfer gewesen? Nein! Ins Auge springt dabei besonders der Sabbat, der nie ein Schatten des Zukünftigen sein sollte, sondern immer in die Vergangenheit wies, nämlich auf die Schöpfungswoche! Wir können also schließen, daß Kol 2, 13ff keinesfalls auf den Wochensabbat anzuwenden ist! Nun kann man einwenden, dass doch Paulus klar von Sabbaten spricht. Wie ist dies zu erklären?

Nun, die Juden hatten außer dem Wochensabbat noch andere Feiertage, die übrigens wiederum "Schatten" waren. Als Beispiel sei hier der Versöhnungstag genannt (siehe 3Mo 23f - w. Bsp.: Joh 13,19: Passa (15. Nisan)). Dieser Tag wurde u. a. ebenfalls auch als ein Sabbat bezeichnet (siehe Vers 32)! Es waren auch diese "Fest-Sabbate", die in Kol 2 und in Gal 4,9-11 gemeint sind! NICHT jedoch der Wochensabbat!

Paulus zählt Beispiele auf, um klar zumachen, welche Satzungen er meint. (Vergl. Heb 9,1.10 und Heb 10!) In Kol 2,16.17 finden wir:
 

Objekt Zuordnung
Speise (-Opfer) Opferdienst, erfüllt!
Trank (-Opfer) Opferdienst, erfüllt!
bestimme Feiertag (z.B. Passa) Opfer JESU!, erfüllt!
Neumond Opferdienst, erfüllt!
Wochen-Sabbat erfüllt???
Fest-Sabbat (z. B. Versöhnungstag) Opferdienst, erfüllt!

 

Betrachtet man Kol 2, 14-17 zusammen mit Eph 2, 15 in Verbindung mit Heb 9,1.10 + Heb 10, dann wird klar um welche Satzungen es in Kol 2 geht!

 

Hebr 9,1.10: "Es hatte zwar auch der erste Bund seine Satzungen für den Gottesdienst und sein irdisches Heiligtum. ... Dies sind nur äußerliche Satzungen über Speise und Trank und verschiedene Waschungen, die bis zu der Zeit einer besseren Ordnung auferlegt sind."

Man beachte die Schlüsselwörter "Satzungen", "Speise und Trank" im Vergleich zu Kol 2,16.

Eph 2,15: "In seinem Fleisch hat er die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, beseitigt, um die zwei - Frieden stiftend - in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen."

Auch hier ist interessant, dass Paulus die Redewendung "das Gesetz der Gebote in Satzungen" verwendet. Natürlich meint Paulus auch hier nicht die Moralgesetze und somit auch nicht die zehn Gebote! Schließlich schreibt Paulus einige Seiten weiter Eph 4,25f, dass man nicht Lügen oder Stehlen soll. In Harmonie mit der Bergpredigt Jesu, die Zorn mit dem Gebot "Du sollst nicht töten." verbindet, ermahnt Paulus seine Geschwister: "Zürnt ihr, so sündigt nicht: Laßt die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen." - Ein sehr weiser Rat!

In Hebr 10 wird an den "äußerliche Satzungen über Speise und Trank", die zeremoniellen Satzungen, angeschlossen:

Hebr 10,1-18 "Denn das Gesetz hat nur einen Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst. Deshalb kann es die, die opfern, nicht für immer vollkommen machen, da man alle Jahre die gleichen Opfer bringen muß. Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die den Gottesdienst ausrichten, ein für allemal rein geworden wären und sich kein Gewissen mehr gemacht hätten über ihre Sünden?" --- Kommen uns die diese Schatten, die auf Christus hinwiesen nicht bekannt vor? Lesen wir weiter -- "Vielmehr geschieht dadurch alle Jahre nur eine Erinnerung an die Sünden. Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen. Darum spricht er, wenn er in die Welt kommt (Psalm 40,7-9): »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir geschaffen. Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht. Da sprach ich: Siehe, ich komme - im Buch steht von mir geschrieben -, daß ich tue, Gott, deinen Willen.« Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, sie gefallen dir auch nicht«, obwohl sie doch nach dem Gesetz geopfert werden. Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das erste auf, damit er das zweite einsetze. Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für allemal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi. Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können. Dieser aber hat ein Opfer für die Sünden dargebracht, und sitzt nun für immer zur Rechten Gottes und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht werden. Denn mit EINEM Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden." --- Jesus, das Lamm, dass die Sünde der Welt trägt, war das EINE Opfer. Das Opfergesetz war ein Schatten von Jesus... Der Körper ist aber Christi! Von nichts anderem als von diese Dingen spricht Paulus auch im Kolosserbrief! Damit sollte Kol 2,16 geklärt sein. Lesen wir noch den Rest von Hebr 10 --- " Das bezeugt uns aber auch der heilige Geist. Denn nachdem der Herr gesagt hat (Jeremia 31,33-34): »Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht er: »Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn will ich es schreiben, und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken.« Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde. (Siehe Hebr 8,12)"

Eine wunderbare Aussage der NEUE BUND, der schon in Hebr 8,10 erwähnt wird:

"Denn das ist der Bund, den ich schließen will mit dem Haus Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz geben in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein."

Nun die Quizfrage: Welches Gesetz schreibt Gott in unsere Herzen und in unseren Sinn? Ist es nicht so, dass Gottes moralischen Werte, die Er einst mit den Fingen in Stein schrieb, nun in unsere Herzen schreibt? Haben sich den Gott und seine Werte geändert? Natürlich nicht! Gott war, ist und bleibt immer der selbe!

Weitere wichtige Bibelstellen zum Thema Gesetz:
1.Kor 7,19 und Röm 2, 25-27

Weitere Stellen zum Gesetz:
Mt 7,12 und Apg 24,14; 25,8
1Tim 1,8.9

Nebenbei: Das Gesetz Gottes hatte offensichtlich für Paulus einen hohen Stellenwert, denn er schreibt, daß dem Gesetz Gottes dient und sogar "... ich habe meine Lust an Gottes Gesetz ..." (Röm 7,22.25) - Sollten wir nicht das gleiche sagen?