Christus, Herrscher über die Toten und Lebenden (Röm 14,8.9)
"Denn sei es auch, dass wir leben, wir leben dem Herrn; und sei es, dass wir sterben, wir sterben dem Herrn. Und sei es nun, dass wir leben, sei es auch, dass wir sterben, wir sind des Herrn. Denn hierzu ist Christus gestorben und <wieder> lebendig geworden, dass er herrsche sowohl über Tote als auch über Lebende". (Röm 14,8.9)
Paulus geht es hier darum, dass Jesus uns Herr in allen Dingen ist und wir durch ihn ein neues Leben haben. Im Vers 7 sagt er "Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber.", denn so Vers 8, alles geschieht von nun an "im Herrn" – leben und sterben (2Kor 5,15; Gal 2,20). Im Herrn sterben bedeutet nicht, nach dem Tod sofort beim Herrn zu sein, sondern im Glauben an den Herrn (und in der Hoffung der Auferstehung) zu sterben. Weil Christus für uns gestorben und auferstanden ist, kann er uns auch das ewige Leben geben. Jesus hat daher auch den Schlüssel zum Totenreich (Offb 1,18), damit die Toten nicht "weggesperrt" bleiben. Er entscheidet, wem er das ewige Leben gibt (Joh 10,28) und wem nicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Person schon gestorben ist oder noch lebt. Weil der Herr über das ewige Leben entscheidet, ist er der Herrscher über die Toten und über die Lebenden. Der Text ist als "Beweis" für ein angeblich sofortiges Leben nach dem Tod untauglich.