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Amerika - Mit Gewalt in den Gottesstaat

Buchbesprechung von Heinz Hopf

 

 

Der Titel halt, was er verspricht, Ja, mehr noch: Er öffnet dem Leser die Augen für ungeahnte Überraschungen und bisher unbekannte Zusammenhänge. Schon die beiden Namen "Amerika", die zurzeit tonangebende Weltmacht, und "Gerhard Padderatz", der gelernte religiöse Sozialgeschichtler und Erfolgsautor historischer und missionarisch-theologischer Werke, versprechen hochkarätigen Lesegenuss und tiefgründige Information. Durch die Assistenz des Adventisten Christian Wannenmacher, einem Doktoranden der Philosophie, entspricht das Werk nicht nur den Anforderungen journalistischer Lesbarkeit, sondern auch wissenschaftlicher Präzision.

Obwohl der Autor lange genug in den USA gelebt hat, um auch die subtilen Details der amerikanischen Geschichte und Politik zu kennen und zu durchschauen, konnte er sich den erforderlichen Abstand bewahren, der ihn vor propagandistischer Kurzsicht bewahrt. Seine Kenntnis der Siebenten-Tags-Adventisten, insbesondere der adventistischen Auslegung der Offenbarung, schärft seinen Blick für Entwicklungen, die das gegenwärtige US-Imperium völlig umgestalten. Da er weder dem voreingenommenen Amerikanismus des Einwanderers huldigt, noch an der patriotischen Blindheit des gebürtigen US-Bürgers leidet, entdeckt er dabei Zusammenhänge, die dem journalistischen Beobachter im Allgemeinen verborgen bleiben.

Wer sonst wagt schon angesichts der lautstark vorgetragenen US Friedenspolitik den Gedanken zu äußern, dass die Vereinigten Staaten wahrscheinlich "das erste Volk in der Geschichte sein [werden], das durch demokratische Wahl faschistisch wird"? Denn der wachsende Einfluss konservativ-christlicher Kreise auf die Politik ist eines der Hauptthemen dieses Buches, ein Einfluss, der im Gegensatz zum Etikett, das jene Kirchen tragen, weder christlich, noch sozial oder human, sondern vielmehr totalitär und machtbesessen ist.

Dass die USA die Grundlagen ihrer Prosperität und ihres Aufstiegs, nämlich Freiheit und Menschenrechte, heute verraten und verkaufen, ist eine der am gründlichsten belegten Tatsachen - wiewohl tausend Mal abgeleugnet und heuchlerisch verschleiert - und wird auch in diesem Buch hundertfach belegt. Obwohl Amerika seine Freiheiten heute global exportiert und mit mehr oder weniger sanftem Druck alle Erdenbürger zu westlichen Idealen verpflichteten Demokraten machen möchte, übt es mit seiner kulturellen, militärischen, wirtschaftlichen und politischen Macht gleichzeitig einen Einfluss aus, der am Beginn des 21. Jahrhunderts den des antiken Roms oder jedes anderen Imperiums der Geschichte bei weitem übersteigt.

Selbst die Feinde der USA können sich seiner allüberwältigenden Kulturdominanz nicht mehr entziehen und sind damit volens nolens amerikahörig geworden. Eine von Amerika beherrschte neue Weltordnung ist daher nicht nur denkbar, sondern unausweichlich geworden.

Zur Schizophrenie amerikanischer Außenpolitik gehört es auch, dass diese Macht, um Frieden zu verbreiten, Kriege vom Zaun bricht und um Freiheit zu verteidigen, brutalen Zwang ausübt. Am perfidesten aber wird der Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit, wenn führende Kirchenleute in Amerika im Namen ihres Christentums alle Grundsätze des Evangeliums aufheben, um ihre Gegner zur Annahme eben dieser Grundsätze zu zwingen.

Man sollte das Buch vor allem aufgeschlossenen Zeitgenossen in die Hand geben, die mit dem Christentum gebrochen haben. Gerade die Tatsache, dass das Werk in einem nicht-eligiösen Verlag erschienen ist (Mitteldeutsche Verlagsanstalt) erhöht seine Glaubwürdigkeit. Auch wenn es streckenweise den Charakter einer Streitschrift hat, versucht es, aus der Sichtweise neutraler Objektivität zu analysieren und nur eindeutig nachgewiesene Entwicklungen und Tatsachen darzustellen.

Dadurch kann sich der Leser kaum der Überzeugung entziehen, dass hier eine realistische Weltsicht, historisch einwandfrei belegt, handwerklich tadellos verarbeitet und journalistisch aufs Feinste aufbereitet, dargeboten wird. Und es wird ihm klar, dass die prophetischen Vorhersagen aus der Offenbarung durch die gegenwärtigen Ereignisse rund um den Globus unter der Führung Amerikas bestätigt werden: "Die Bibel ist wahr. Prophetie ist kein Würfelspiel. Und die Wiederkunft Christi scheint näher, als viele von uns dachten." Aufrichtig denkende Menschen kommen nach der Lektüre um diese Schlussfolgerungen nicht mehr herum. Das Buch ist also ein erstklassiges Instrument, um nicht-religiöse, säkulare Menschen damit zu erreichen. Wer je an der traditionellen Auslegung von Offenbarung 13 und der adventistischen Erklärung für das Erdentier Zweifel hegte, kommt nicht umhin, dieses Buch zur Kenntnis zu nehmen. Wer hingegen von der Richtigkeit der prophetischen Interpretation, wie sie im Großen Kampf und anderer Grundsatzliteratur dar - geboten wird, überzeugt ist, wird es sich nicht entgehen lassen wollen, die zahlreichen Beweise dafür einheimsen zu können.

Quelle: www.missionsbrief.de  - Nr. 27